Die Zuckerfabrik Nuestra Señora del Carmen. Torre del Mar (Vélez-Málaga) (Industrieerbes)
Allgemeine Informationen
- Kulturelles Interesse am Bauwerk: hoch
- Landschaftliches Interesse am Bauwerk: mittelmäßig
- Erhaltungszustand: mittelmäßig
- Art des Bauwerks: Eine Sammlung von Fabrikgebäuden, Schornsteinen und Möbeln aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
- Etappe des Großen Wanderweges: 2. Etappe, Rincón de la Victoria-Vélez - Málaga
- Ort. Torre del Mar. Ortschaft von Vélez-Málaga
- Epoche: Fabrik aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.
- Bauherr/Unternehmer: Die Zuckerfabrik wurde mehreren Etappen errichtet. José García Navarrete und die Brüder Miguel und Enrique Disdier gründeten sie im Jahr 1796 als vorindustrielle Mühle. Im Jahr 1846 wurde sie von Ramón de la Sagra in eine industrielle Fabrik umgewandelt. Ihre größte Entwicklung erlebte sie ab 1852 unter Martín Larios y Herreros und seinen Nachfolgern.
Lage und Zufahrt
Die Zuckerfabrik erstreckt sich über mehrere Gebäude und Gebäudeteile auf einem großen Gebiet in der Nähe des Stadtzentrums, entlang der Straße nach Almería. Über die Calle Manuel Azuaga hat man Zugang zu denen sich auf der linken Seite befindenden Gebäudeteilen. Auf beiden Seiten dieser Straße sowie der Calle Nuestra Señora del Carmen befinden sich weitere erhaltende Gebäudeteile der alten Fabrik.
Geschichte
1796 genehmigte die Stadt Vélez-Málaga den Antrag von José García Navarrete für den Bau der in Torre del Mar geplanten Zucker- und Honigfabrik, die als vorindustrielle Mühle dienen sollte. In einer Militärkarte von Torre del Mar aus dem Jahr 1799 erscheint der Bau der Zuckerfabrik erstmals. Die Fabrik hatte einen schlechten Start und entwickelte sich bald zu einem schlechten Geschäft, was zur Aufgabe des Unternehmens führte. 1846 wurde die Produktion von Ramón de la Sagra erneut aufgenommen und markierte den Beginn der industriellen Revolution in der Region. Den Anstoß dazu gab der Einsatz der Dampfmaschine, die für den Antrieb sowie für die Reinigung und Konzentration der Säfte benötigt wurde. Das Unternehmen, das den Namen „Sociedad el Porvenir“ (Zukunftsgesellschaft) trug, war anfangs nicht erfolgreich. Erst unter der Führung von Juan Nepomuceno Enriquez ab 1847 wurde die Fabrik zu einem Vorzeigeunternehmen.
Im Jahr 1852 verkauften alle Gesellschafter, darunter auch Juan Nepomuceno, das Unternehmen an die „Sociedad Hermanos Larios y Compañía“ (Gesellschaft der Gebrüder Larios und Co.), die es fortan zur wichtigsten Fabrik an der Küste machte. Aufgrund der Krise des Sektors wurde sie 1976 an die SAMESA-Genossenschaft verkauft und 1991 geschlossen.
Technische Daten
Von der vorindustriellen Zuckermühle ist nichts mehr erhalten. Alle heutigen Überreste gehören zur industriellen Zuckerfabrik, von der zwei Gebäude (das Ingenieurhaus und die Fabrikküche), drei Schornsteine (der Fabrik, der Kessel und der Alkoholfabrik) und einige technische Geräte, die in den Gebäuden und im Außenbereich verstreut sind, übrig geblieben sind. Von den technischen Geräten befindet sich die Fives-Lille-Dampfmaschine von 1900 neben dem Ingenieurhaus, die Vakuum- und Tachamaschine in der „Küche“ und zwei Mischmaschinen im Außenbereich. Einige Gegenstände werden auch in den städtischen Lagerhäusern gelagert, andere liegen ungenutzt auf dem Gelände.
Aktueller Zustand
Bei dem 1888 errichteten Casa Larios oder Casa del Ingeniero (Ingenieurshaus) handelt es sich um einen regionalistischen Bau mit Mudéjar-Elementen. Das „Küchen-Gebäude“ wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den damals von der Familie Larios ausgeführten Arbeiten errichtet. Es wurde von Grund auf restauriert, insbesondere die Innenausstattung. Im Katalog der geschützten Güter des Gemeindebezirks sind die Gebäude mit der architektonischen Schutzstufe 2 versehen, die die Außenbereiche schützt. Mit Ausnahme des Hauptschornsteins, dessen oberer Teil sanierungsbedürftig ist, befinden sich die drei Backsteinschornsteine der Fabrik in gutem Zustand. Sie sind im Katalog der geschützten Güter auf der Stufe 1 des integralen Schutzes aufgeführt. Die technologischen Elemente sind in einem schlechteren Zustand, da nur einige Maschinen erhalten geblieben sind, aber ohne die innen liegende Technik.
Wie kommt man
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