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Die alte Spielkartenfabrik (Industrielles Erbe)

Diputación de Málaga
3. Calle Real. A la izquierda los cuatro edificios que quedan de la fábrica de naipes. Foto Francisco campos (1)

Die alte Spielkartenfabrik (Industrielles Erbe)

C/ Los Naipes, 5
Postleitzahl 29791
Andere Kulturstätten > > Fabrik

Allgemeine Informationen

- Kulturelles Interesse am Bauwerk: mittelmäßig
- Landschaftliches Interesse am Bauwerk: hoch
- Erhaltungszustand: schlecht
- Art des Bauwerks: Eine Fabrik des Barocks und der Aufklärung, die an einer Straße liegt.
- Etappe des Großen Wanderweges: 2. Etappe, Rincón de la Victoria-Vélez - Málaga
- Ort: Macharaviaya
- Epoche: 18. bis 19. Jahrhundert
- Bauherr/Unternehmer: Die Mäzene der Königlichen Spielkartenfabrik in Macharaviaya waren die Brüder Gálvez, insbesondere José und Miguel. Sie versuchten in ihrer Heimatstadt einen wichtigen Entwicklungsmotor zu etablieren und verpflichteten für die Umsetzung und den Bau dieses großen Projekts der Aufklärung den italienischen Techniker und Unternehmer Felix Solesio.

Lage und Zufahrt

Die königliche Spielkartenfabrik von Macharaviaya befindet sich im Stadtzentrum, in der Calle Real, direkt neben der Pfarrkirche San Jacinto. Da sie in eine typische Villa aus dem Zeitalter der Aufklärung integriert ist, die dank ihrer Gönner, der Familie Gálvez, errichtet wurde, ist die Umgebung der Kartenfabrik von großer Schönheit.

Geschichte

Der Verkauf von Spielkarten lief in Spanien und seinen Kolonien über das „Estanco-System“ (Kioske) ab, das ein Monopol begründete, von dem der königliche Fiskus profitierte. José und Miguel de Gálvez beschlossen, die eigentliche Fabrik für Spielkarten, die nach Amerika exportiert werden sollten, in ihrem Heimatdorf Macharaviaya zu bauen. Diese sollte der Gemeinde Arbeitsplätze und neue Bauaufträge einbringen. Der beauftragte Zwischenhändler, Felix Solesio, sollte die Fabrik innerhalb von sechs Monaten einrichten. Es wurde ein Gebäude für 200 Arbeiter, Büroräume, Betriebseinrichtungen und Wohnungen für die Angestellten errichtet. Die Produktion und der Export begannen im Jahr 1776.

Die Fabrik kam zunächst nur mühsam in Gang und hatte mit fehlerhaften Produkten und anderen Problemen zu kämpfen. Außerdem führte der Mangel an Kapital zu einer hohen Verschuldung von Felix Solesio. Erschwerend kam der Unabhängigkeitskrieg hinzu, der die Produktion lähmte und 1815 zur Schließung der Fabrik führte. Obwohl man später glaubte, dass sie wiedereröffnet werden würde, wurde 1820 mit der Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Länder ihre Produktion endgültig eingestellt.

Technische Daten

Die Kartenfabrik in Macharaviaya entspricht nicht dem monumentalen Design anderer ähnlicher Gebäude wie z. B. der Tabakfabrik in Málaga. Es handelt sich um ein vollständig ins Stadtzentrum integrierte Fabrikgebäude, das an einer Straße, der Calle Real, errichtet wurde. Ein Turm, der heute nicht mehr existiert, unterschied es vom Rest der Stadt. Auf jeden Fall handelt es sich nicht um einen Ausnahmefall, denn im Barock war es üblich, dass eine Fabrik entlang einer Straße gebaut wurde. Ein Beispiel dafür ist die Schießpulverfabrik in Málaga, die damals in Form einer städtischen Straße mit Gebäuden auf beiden Seiten der Salitre Straße gebaut wurde.

Aktueller Zustand

Heutzutage ist die alte Fabrik kaum mehr erkennbar, da sie in Wohnungen umgewandelt wurden und nur noch wenige „Fabrik“-Merkmale aufweist. Auch die Innenräume haben sich stark verändert.

Von den technischen Elementen ist nichts mehr erhalten, dennoch gibt es in Museen und Privatsammlungen zahlreiche Sammlungen von originalen und reproduzierten Spielkarten der Fabrik. Einige davon sind im Museo de los Gálvez in Macharaviaya zu sehen.

Mehr Informationen

Auch wenn das heutige Gebäude nicht aufgrund seiner architektonischen Merkmale ins Auge sticht, ist es dennoch von großer historischer Wichtigkeit für die Entwicklung des Gemeindebezirks gewesen.

Die Spielkartenfabrik gehörte der Familie Gálvez, deren fünf Brüder sich auf den Weg nach Amerika machten. So entstand eine Verbindung zwischen dem Neuen Kontinent und der kleinen Gemeinde, die sogar den Beinamen „Kleines Madrid“ bekam.

Auf diese Weise hatte die Spielkartenfabrik in Macharaviaya das Monopol der Verkäufe in Amerika über zwei Jahrhunderte. Jährlich wurden 30.000 Kartenspiele produziert. Das spezielle Papier wurde zunächst in Barcelona und Genua gekauft und später in Benalmádena extra hergestellt. Trotz der Produktion versichern einige Experten bis heute, dass die meisten Kartenspiele nie an ihrem Zielort ankamen, verbrachten sie Monate in den Häfen von Cádiz und Málaga, wo sie aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit verschimmelten. Die Kartenspiele, die dann schließlich mit dem Schiff „Las Indias“ auf die Reise geschickt worden, waren von so schlechter Qualität, dass sie den überhöhten Preis nicht wert waren, auch wenn es sich dabei um Luxusartikel handelte.

Die Kosten für Lagerung, Transport, Vertrieb und Handel übernahm der Staat und dies erhöhte den Preis um 15 Prozent. Deshalb wurde gesagt, dass das Monopol von Macharaviaya nur relativ war, da der schwarze Spielkartehandel bereits in Peru, Mexiko, Argentinien, Puerto Rico und Cuba großen Schaden angerichtet hatte.

Das Ungleichgewicht zwischen Produktion und Kommerzialisierung führte das Unternehmen in eine enorme Krise und obwohl das Finanzamt die Produktion drosseln ließ und den Preis senkte, war keine Besserung in Sicht. Der Unabhängigkeitskrieg (1808-18014) und die Epidemien besiegelten schließlich das Ende des Geschäfts. Ein Königlicher Erlass von 1815 verbot die Spielkartenherstellung im gesamten Königreich.

Kurze Zeit später wurde das Gebäude und die Installationen versteigert. Heute ist das Gebäude die Nummer 15 bis 23 der Calle Real in Málaga. Mit der Zeit wurde das Gebäude zu Wohnhäusern umgewandelt. Es wurde für 60.000 Reales verkauft, obwohl es dem Staat mehr als 530.000 gekostet hatte.

Die Spielkarten wurden aus einer Mischung von Papier und Karton unterschiedlicher Stärke, Zeichnungen (Sterne, Muscheln und Würfeln) und Farben auf der Rückseite (blau, rot und grün) hergestellt.

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