
Kennst du den Nationalpark Sierra de las Nieves noch nicht?
Es gibt nur wenige Orte, an denen man durch einen Kastanienhain spazieren und gleichzeitig spanische Pinsapo-Tannen, Zitronenbäume, Korkeichen und Weinberge entdecken kann


















Der Nationalpark Sierra de las Nieves befindet sich im Herzen der Provinz Málaga und es handelt sich um einen einzigartigen Ort von großem landschaftlichen Wert und vielseitigen Kontrasten. Der Nationalpark Sierra de las Nieves wurde im Juli 2021 aufgrund seiner besonderen Geologie und seines außergewöhnlichen botanischen Reichtums zu einer der einzigartigsten Enklaven Andalusiens erklärt.
Hier können wir Gipfel von fast Meter Höhe neben der tiefsten Erdspalte Andalusiens mit 1101 Meter Tiefe entdecken. Es ist daher ein Paradies für Berg- und Höhlenforscher.
Das Relief ist ein deutliches Beispiel für die Karstmodellierung und birgt eines der komplexesten Labyrinthe von Höhlen und Galerien in Andalusien.
Mehrere Faktoren machen den Nationalpark Sierra de las Nieves zu einem der artenreichsten Naturgebiete Spaniens. Hier finden sich die besten ökologischen Werte des mediterranen Gebirges: bedeutende Eichen-, Kiefern-, Tannen- und Laubbaumbestände, endemische Serpentinenarten, Hochgebirgsgebüsche, Weiden und Flussufer, interessante Agrarsysteme, Terrassen- und Hanglandwirtschaft, traditionelle Gemüsegärten, Gehölze, Kräuter, Zitrusfrüchte und tropische Pflanzen.
In diesem Gebiet, einem wahrhaftigen Pflanzenmosaik, das mit der vorherrschenden Gesteinslandschaft verbunden ist, leben so unterschiedliche Arten wie Eiben und Olivenbäume, Avokadobäume und spanische Tannen nebeneinander. An nicht wenigen Stellen im Biosphärenreservat bilden nicht nur atlantische sondern auch mediterrane Arten Verbindungen, die in anderen Teilen der Iberischen Halbinsel undenkbar wären. Du kannst durch einen Kastanienhain spazieren und gleichzeitig spanische Tannen, Zitronenbäume, Korkeichen und Weinberge entdecken; eine ganz erstaunliche Allianz, die Einheimische und Touristen gleichermaßen fasziniert.
Unter diesem großen botanischen Reichtum mit bis zu 1.500 Pflanzenarten ist die Spanische Tanne, eine mediterrane Tanne, ein Relikt aus der Eiszeit auf der Halbinsel, der Hauptdarsteller. Je weiter wir bergab gehen, treffen wir auch auf Korkeichen, Johanisbrotbäume und Kastanien.
Unter den Tieren sticht in diesem Naturschutzpark besonders der Steinbock hervor, aber er beherbergt auch eine Vielzahl von anderen Arten, wie den Steinadler, den Habichtsadler, den Uhu, den Hühnerhabicht oder den Sperber. An seinen Flüssen leben weitere interessante Arten, wie der Rehbock oder der Otter. Die Sierra de las Nieves ist auch ein hervorragender Zufluchtsort für die mediterrane Fauna, insbesondere für die Fledermauspopulationen (Chiroptera), die in einem der bedeutendsten Karstgebiete Europas leben. Die Pilze, die im Pinsapo-Tannenwnwald wachsen, bilden eine der heterogensten Gruppen des Pilzreichs, die das andere Extrem der Lebensformen darstellt.
Verbunden sind diese Naturschauplätze mit den weissen Dörfern (Alozaina, Casarabonela, El Burgo, Guaro, Istán, Monda, Ojén, Tolox und Yunquera ), die ihre Identität nicht verloren haben und über ein reiches historisches Erbe und eine traditionelle Gastronomie verfügen. Wir befinden uns in einem Paradies, das man auf einer Vielzahl von Routen zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad entdecken kann.
Die strategisch günstige Lage des Gebirges Sierra de las Nieves, im äußersten Süden der Halbinsel, in der Nähe der Einflüsse des Mittelmeers und des Atlantiks sowie des afrikanischen Kontinents, hat zusammen mit dem Höhengefälle, das innerhalb weniger Kilometer von weniger als vierhundert Metern bis zu fast zweitausend Metern reicht, zweifellos einen entscheidenden Einfluss auf die Tatsache, dass das Gebiet unterschiedliche bioklimatische und vegetationskundliche Ebenen aufweist. Auf der anderen Seite sorgt die Wirkung der Wolkenfronten, die sich im Golf von Cádiz bilden, für Niederschläge, die weit über dem Durchschnitt anderer andalusischer Regionen liegen, und die verschiedenen Sedimentgesteinsarten, die manchmal ineinander übergehen, helfen uns, die enorme Komplexität und Einzigartigkeit der Lebensräume zu verstehen, die im Biosphärenreservat als Ganzes und insbesondere im Nationalpark vertreten sind.
Anfahrt
- Von Málaga aus nimmt man zunächst die A-357, dann die A-354, die nach Casarabonela und Alozaina führt, oder die A-355 in Richtung Coín und von dort aus geht es weiter nach Monda und Ojén oder über die A-366 nach Tolox und Alozaina.
- Von Marbella aus nimmt man die A-355, die nach Ojén führt und danach die restlichen Dörfer miteinander verbindet, oder man fährt über die A-7176, die nach Istán führt.
- Von Ronda aus fährt man über die A-366 in Richtung El Burgo und Yunquera oder über die A-397 in Richtung Parauta und Igualeja.
Darüber hinaus befinden sich der Internationale Flughafen Pablo Ruiz Picasso (Málaga) sowie der Hauptbahnhof María Zambrano nur 40 Minuten von den beiden Zufahrtsorten der Sierra de las Nieves, Monda und Casarabonela, entfernt.
Ob auf dem einen oder dem anderen Anfahrtsweg, der Reisende wird die Anreise in diese Gebirgslandschaft genießen, da alle Anfahrtswege durch spektakuläre Landschaften führen, sowohl was die Natur als auch die Orographie betrifft.