Die Tunnel von El Cantal (bis zum km 2)

Wir beginnen die Etappe im westlichsten Teil der Gemeinde El Rincón de la Victoria, der durch den Bach Totalán festgelegt ist. La Cala del Moral ist ein Vorort westlich von El Cantal und in einer Bucht von einem Kilometer Länge gelegen, in der wir gleich zu Beginn auf einen Liegeplatz für Boote stoßen. Danach betritt man die Promenade und wir haben die Wahl zwischen dem Bürgersteig des Paseo Blas Infante oder, vorzugsweise, dem Sand, der flach gestampft wurde. Diese ist eine hervorragende Lösung für die Ausübung von Sport und wurde im gesamten Stadtgebiet umgesetzt. Auf der einen Seite befindet sich der Bahnhof aus Mauerwerk und rotem Ziegelstein. Das Strandende ist ein langgestreckter Wellenbrecher und beinhaltet einen leichten Anstieg bis zu der Kalksteinklippe El Cantal. Hier können wir die Tunnel der Vorortbahn Ferrocarril Suburbano de Málaga, eingeweiht im Jahr 1908 und über 60 Jahre in Benutzung, oder Fußgängerwege, die sich in größerer Höhe über das Alborán-Meer hinausstrecken, wählen. Es besteht die Möglichkeit, beide Wegvarianten zu kombinieren. In jedem Fall muss der letzte Wegabschnitt durch den längsten Tunnel erfolgen. Dieser ist beleuchtet und es gibt eine Sonderspur für Fahrradfahrer und Skater.

Durch die Strände von Benalgalbón, Chilches und Banajarafe (bis zum km 12)

Der mittelalterliche Wachturm von El Cantal befindet sich genau auf dem Felsen über dem Tunneleingang, und am anderen Ende beginnt der Strand Playa de El Rincón, wohl der längste und breiteste der Axarquía. Wie zu Beginn der Etappe finden wir wieder eine feste, sandige Straße vor, die an Häuserreihen mit Gärten angrenzt. Die Bäche sind hier klein und werden durch Holzschwellen in die Gartengestaltung integriert. Wenige Meter nach dem zweiten Bahnhof, den man bei dieser Etappe sieht, kann man am Kilometer 3.5 die Nationalstraße überqueren und das Casa Fuerte Bezmiliana, eine Festung aus dem 18. Jhd., erreichen.

Einige Schritte weiter überquert man das etwas breitere Flussbett des Granadilla-Baches ohne Probleme und die natürliche Vegetation des verschwundenen Dühnenzuges weist zahlreiche Pflanzenarten auf, die sogar durch leichte Zäune vor möglichem Zertrampeln geschützt sind. Nach einer weiteren Haltestelle und fast bei Kilometer 6, können wir an einem Kreisverkehr, in 100 m Entfernung zum Weg, den mittelalterlichen Wachturm suchen, der dem Ort Torre de Benagalbón seinen Namen gibt. Nach dem Benagalbón-Bach kommt der Santillán-Bach, wo die nicht mehr vorhandene Eisenbahnbrücke durch einen Fußgängerweg der Gran Senda ersetzt wurde. Von hier aus gelangt man in die Gemeinde Vélez-Málaga und zu einer weiteren Haltestelle der Vorortbahn in Chilches (km 7.7), die durch Graffitis sehr verunstaltet wurde, aber architektonisch gut erhalten ist.

Nun ändert sich der Weg, denn man läuft auf dem gut begehbaren Straßenrand neben der Nationalstraße 340; am Anfang gibt es jedoch einen Dünenabschnitt mit Sommer-Tamarisken. Der erste Vorort von Vélez ist Chilches, wo es einen weiteren mittelalterlichen Wachturm gibt, der dieses Mal viel leichter vom Weg aus zu finden ist. Auf einige überraschende traditionelle Gärten folgen die Strände Playas de Benajarafe, die etwas breiter als die Vorherigen sind. Dass die Route ihren Ursprung im Eisenbahnnetz hat, ist erneut, bei der entsprechenden Haltestelle neben dem mittelalterlichen Wachturm, widergespiegelt.

Die Hälfte des Weges wird eindeutig durch den Turm Torre de Moya (breit für seine Größe, km 11.8). Dieser ist eine Verteidigungsanlage aus dem 18. Jahrhundert. Damals wurde die angrenzende Siedlung Tag für Tag Zeuge der Kämpfe gegen die Überfälle der Piraten. Der Turm befindet sich auf einem kleinen Hügel und daneben befindet sich der Schornstein einer alten Fabrik.

Zu El Peñón de Almayate (bis zum km 19)

Der Wanderweg richtet sich nun zum charakteristisch gräulichen Strand und während man einige Sommer-Tamarisken passiert, sieht man auf der linken Seite ein altes Haus aus Sandstein. Es gibt einige interessante Dünenzüge mit Pfahlrohr, die durch eine Siedlung getrennt sind, und am Ende gelangt man zum überwiegend trocken liegenden Flussbett des Baches Los Íberos. Man muss am Flussbett entlang nach Norden laufen, unter der Nationalstraße passieren, sich erneut nach Osten entlang der Wellenbrecher richten und einige Meter auf der Straße von Cajiz (MA- 3203) laufen. An der Kurve sollte man darauf achten, den unbefestigten Weg mit Gärten und subtropischen Anpflanzungen auf beiden Seiten des Weges zu nehmen.

Nach der Überquerung des Baches Almayate gibt es einen Camping-Platz und einen Exporteur von Avocado-Produkten, aber der obligatorische Stopp ist die Burg Castillo del Marqués, die nach mehreren Umgestaltungen inzwischen eine Hotelschule ist. Es wurde 1766 als Festung gegen Bedrohungen vom Meer aus erbaut und konnte vier Kanonen in Stellung bringen. Erneut über die verlassene Bahnstrecke passiert man die gescheiterte, großflächige Siedlung Niza Beach mit verwahrlosten Straßen und Gärten. Zwischen einigen Schieferhügeln muss man nun einen Weg bis zum hoch gelegenen Wachturm Torre del Jaral hinaufsteigen. Die Umgebung ist geprägt von Gewürzpflanzen und Ginster, mit einigen verlassenen Olivenhainen und einem freistehenden Wäldchen mit Aleppo-Kiefern. Der Zugang zu dem 12 m hohen, quadratischen Wachturm befindet sich bei Kilometer 16.

Der Weg führt nun bergab und passiert dabei eine Brücke, die so alt ist wie der Torre Moya und wie die beiden Festungen, die auf der Etappe zuvor gesehenen wurden. Ein weiteres Haus aus Sandstein gibt den Weg frei zu einem asphaltierten Weg, der steil zu dem Weiler Casas del Cabo hinunterführt und den man bald verlässt, um wieder zu der Bahntrasse zurückzukehren. Diese führt wiederum durch kleine Gärten in der so genannten Schlucht Tajo de Pinto und nach der Wohnsiedlung Monte Azul durch ein großes offenes Feld mit verlassenen Zitrusbäumen, auf dem sich Kaninchen tummeln. Danach kommt der Bach Búho, der zur Ortschaft Almayate Bajo mit der entsprechenden Haltestelle führt. Dieser Vorort von Vélez-Málaga ist berühmt für seine Gärten und die Fischerei, für ihre kürzliche entdeckte Höhlenkapelle sowie für das Sonderrecht Seguro de Almayate, das nach der christlichen Eroberung bewilligt wurde, um sich weniger als eine (damalige) Meile von der Küste entfernt niederzulassen.

Den berühmtesten Hügel an diesem Dorf, El Peñón de Almayate, erreicht man, nachdem man die MA-3120 überkreuzt. Dieser wird auch Peñón del Toro genannt, da eine schwarze Metalltafel in Stierform den Hügel als unschuldiges Werbebild krönt. Am Peñón findet man sowohl Sandstein als auch Meeresmuscheln, die von den verschiedenen Küstendynamiken zeugen und aus denen die Bausteine einiger der zuvor gesehenen Ruinen, aber auch die der Kathedrale von Málaga zwischen dem 16. und 18. Jhd. gewonnen wurden. Die Möglichkeit, diesen Stein abzubauen, wurde im 8. Jahrhundert v. Christus entdeckt und bis vor kurzem genutzt. El Peñón ist nicht nur ein Schaufenster der Küstenfauna (insbesondere der Weichtiere), sondern diente auch als Bastion westlich der verschwundenen Einbuchtung des Flusses Vélez, was die Phönizier nutzten, um die nah gelegene Siedlung Los Toscanos zu errichten, die links zu sehen ist.

Der Camino Viejo von Málaga (bis zum Etappenende)

Die hohen Felsen von El Peñón schützen in ihrem Schatten einen Bewässerungsgraben, der das fruchtbare Land bewässert, das zu phönizischen Zeiten eine Bucht war. Wenige landwirtschaftliche Gebiete an der Küste von Málaga sind so weitläufig oder so ertragreich wie die Flussaue des Flusses Vélez. Das subtropische Mittelmeerklima ist auf den Schutz vor den Nordwinden zurückzuführen, den die Gebirgszüge Tejeda und Almijara sowie die des Arco Calizo Central verschaffen, die bereits von hier aus zu sehen sind.

Auf der anderen Seite kann man unmittelbar an der Kreuzung von Los Toscanos nach Süden abbiegen, die Nationalstraße überqueren und inmitten eines dieser Gemüse- und Obstanbaugebiete befindet sich der Torre Manganeta aus dem 16. Jhd., der eher ramponiert aussieht und der bescheidenste der bisher gesehenen Türme ist. Der Höhen- und Entfernungsunterschied zum Meer zwischen diesem Wachturm und der phönizischen Stadt ist ein Beweis für die Entwicklung des Meeresspiegels und für die Auffüllung der Talsenke mit Sedimenten.

Der leicht nach Nordosten ausgerichtete Weg, wendet sich nach Norden, sobald man den Fluss Vélez über eine heruntergekommene Bahnbrücke überquert. In der Kurve befindet sich direkt rechts der Ortseingang von Torre del Mar, sowie der Zugang zur Mündung des Fluss Vélez. Wiederum zwischen bewässerten Parzellen und mit dem Flussbett zur Linken, kann man von der Barranca aus bereits die Hauptstadt der Axarquía vor sich sehen. Das Bild von Vélez-Málaga, dessen Festung den Hügel in der erhöhten Landschaft krönt, und von den Bergen der Sierra Tejeda und Almijara im Hintergrund, ist nun der Bezugspunkt für den Wanderer.

Sobald sich der Weg wieder dem Flussbett nähert, befindet sich auf der rechten Seite die Kläranlage Estación Depuradora de Aguas Residuales, bevor man unter der A-7 passiert. Aufgrund der Nähe zur Stadt fangen die landwirtschaftlichen Flächen an, sich mit Industriegebäuden abzuwechseln. Der GR 249 überquert die A-356 und wendet sich allmählich nach Nordosten. Die Etappe endet am Kreisverkehr Rotonda de Nuestra Constitución.